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Anlage 1: Nisthilfen speziell für Mauerbienen im Obstbau

Nisthilfen aus Holz

  • abgelagertes, trockenes Laubholz (Eiche, Buche, Esche, Obsthölzer) beliebiger Größe                                       
    (Nadelholz nur als Notbehelf, da sich nach dem Bohren Fasern in den Bohrgängen aufrichten, die Mauerbiene aber Nistgänge mit glatten Innenwänden bevorzugt.)
  • Bohrungen von 8mm  oder 10 mm Durchmesser für die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta)
  • Bohrungen von 6mm  oder 8 mm Durchmesser für die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis)
    Bei den größeren Bohrweiten erzeugen die Mauerbienen  auch größere Weibchen.
  • Bohrungen so tief, wie die Länge des Bohrers; Hölzer hinten nicht durchbohren
  • Von Loch zu Loch eine Bohrweite Abstand einhalten.
  • Holzoberfläche nach dem Bohren gut glatt schleifen (Bandschleifer, Schwingschleifer), damit querstehende Fasern nicht die Nesteingänge versperren und die Besiedlung erschweren.
  • Bohrmehl herausklopfen.

Nisthilfen aus Schilf oder Pappröhrchen

  • Schilfhalme oder Bambusrohrstücke mit einem Innendurchmesser von 6 mm bis 10 mm und einer Länge von 10-20 cm
  • Bündel dicht packen in Konservendosen oder Tetra-Pack-Kartons; damit sind die Niststängel hinten auch geschlossen.
  • Pappröhrchen mit 8 mm Innendurchmesser in Konservendose, Tetra-Pack-Karton, Holzkistchen oder einer anderen Nistbox bündeln.

Anbringen der Nisthilfen

  • Nisthilfe an einem besonnten, windberuhigtem Platz anbringen oder aufstellen, Gänge waagrecht ausgerichtet, nach Süden oder Südosten orientiert.
  • Nisthilfe muss frei anzufliegen  sein, störendes Blattwerk muss mindestens 2 m von ihr entfernt sein.
  • Nisthilfe darf nicht baumeln, muss fest aufgestellt oder an einer Wand befestigt sein.
  • Die Nisthilfe muss so aufgestellt oder angebracht werden, dass sie vor Regen und Nässe geschützt ist, damit die Brut nicht verpilzt. Ggf. mit einem Brett o. Ä. über-dachen.
  • Nisthilfe, wenn  sie nicht an einer Wand angebracht wird, mindestens 1 m über dem Boden aufstellen.
  • Nisthilfen vor Beginn der Flugzeit  bis Anfang März ausbringen.

Verbleib der Nisthilfen im Winter

  • Alle Nisthilfen verbleiben im Winter draußen. In der Wärme würden die Bienen vorzeitig schlüpfen und zugrunde gehen.
  • Ein Drahtgitter in genügendem Abstand zu den Nistgängen schützt vor Vögeln (verzinkter Gitterdraht 20 mm x 20 mm oder Kaninchendraht 25 mm).
  • Die Nisthilfen speziell für Mauerbienen können nach dem Ende der Flugzeit ab Ende Juni aus der der Obstanlage entfernt und an einem trockenen, geschützten und winterkühlem Ort z.B. Schuppen oder in einem Kühlraum ( +1°C bis +4°C) gelagert werden.

Baumaterial für die Nistgänge

Für den Bau der Querwände zwischen den einzelnen Brutzellen und für den Bau der Nestverschlüsse nach außen benötigen die Mauerbienen feuchte Erde, die offen zugänglich ist. Dieses Baumaterial kann sie in Obstanlagen an Rändern der Baumstreifen, an Fahr-spuren, an Ackerrändern oder an Maulwurfshügeln mit ihren Mundwerkzeugen aufnehmen.

Um eine gute Versorgung mit dem Baumaterial Erde zu gewährleisten, kann in der Nähe der Nistplätze mit dem Spaten eine kleine spatentiefe Grube (2-3 Spatenbreite) ausgehoben werden, die eine Steilwand aufweist.

Pappröhrchen und fertige Nisthilfen erhalten sie in unserem Shop: www.naturschutzcenter.de.