Keulhornwespen (Keulenwespen)
Die deutlich keulenförmige Verdickung der Fühlerenden, besonders bei den Männchen, spiegelt sich wieder im deutschen Familiennamen.
Keulhornwespe (Sapyga clavicornis) am Nest der Mauerbiene.
Das Verhalten dieser Wespe kann an Nisthilfen gut beobachtet werden:
Die Weibchen, oft mehrere gleichzeitig, sitzen um ein Wirtsnest herum, um ihre Eier hinein zu schmuggeln. Ab und zu kriecht eine der Wespen zum Eingang und wittert mit ihren Fühlen in den Eingang hinein, um über die Vorgänge im Nest informiert zu sein.
Mauerbienen und Scherenbienen tragen weiterhin Vorräte ein, versuchen aber auch, den Eindringling zu vertreiben.
Um nicht zu verpassen, wann die Bevorratung mit Pollenbrot zu Ende geht und der Nestverschluss ansteht, kriecht die Wespe vorwärts in den Brutgang, prüft den Baufortschritt und kommt sofort wieder rückwärts heraus. Dieser Vorgang, auch durch andere wartende Wespen, wiederholt sich des Öfteren.
Findet eine Wespe den Zeitpunkt gekommen, ihr Ei ins Nest der Wirtsbiene zu legen, dreht sie sich nach der Inspektion des Brutganges um, kriecht rückwärts hinein und kommt dann mit einer von Pollen gelben Hinterleibsspitze wieder heraus. Ein Zeichen, dass die Eiablage erfolgt ist.
Oft schmuggeln mehrere Keulhornwespen ihr Ei in die gleiche Zelle des Wirtes ein. Die Larven der Wespe schlüpfen vor der Bienenlarve. Die erste Wespen-larve, die schlüpft, frisst alle anderen Eier und die ausschlüpfenden Larven der Wespe auf, ebenso das Bienen-Ei. Dann dient ihr das vorhandene Pollenbrot als Nahrung.